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„Wo in aller Welt habe ich die App zur Work-Life Balance?“ Coaching in Resonanz zum Zeitgeist

In der heutigen Zeit bewegen wir uns so schnell, dass alle Tätigkeiten, die wir oder Andere geplant haben, erledigt sind. Zwischen den verschiedenen Terminen, die im „outlock“ Kalender stehen, wird noch schnell der Blumenstrauß beim Floristen, das bestellte Buch beim Buchladen, („warum habe ich das nicht online erledigt und aufs „kindle“ geladen? Bin eh schon gespannt, wann ich Zeit zum lesen habe“) und die rote Bluse, aus der Reinigung, abgeholt.

 

Während wir von Standort zu Standort jagen, (ein Lob auf „maps“!) schauen wir während dem Laufen, auf dem Parkplatz und in der Warteschlange an der Supermarktkasse auf unsere Handys. Schnell noch eine Mail beantworten, den Termin bestätigen, den Kindern auf die Frage antworten, was es zu Essen gibt und ob wir heute den Fahrdienst übernehmen können.

 

Schon 17:00 Uhr! Schnell im Zug in das angesetzte Meeting per Skype dazuschalten. Überall erreichbar, jederzeit verfügbar, heute können wir in kürzester Zeit über lange Distanzen miteinander kommunizieren, wo Antwortbriefe früher Wochen unterwegs waren.  Man könnte meinen, dass uns dies viel Zeit bringt, doch ist es nicht so, dass durch die Kurznachrichten sehr viele Missverständnisse entstehen. Ein Emoji kann vielleicht helfen? (Bei „telegram“ gibt’s übrigens mega coole!)

 

Es gibt keine Betonung, und ein Satzzeichen falsch oder nicht gesetzt kann verhängnisvolle Folgen haben… ganz zu schweigen von der Autokorrektur… die bringt mich manchmal zur Verzweiflung…. Und kann sooo peinlich sein..!

 

Und bringt uns dies eine Zeitersparnis? wohl kaum… wir beeilen uns einfach noch mehr und haben am Abend das Gefühl, dass doch nicht alles fertig wurde, neue  „to do“ Listen entstehen in unserer Kopf cloud. Viele Desktop Fenster, die unermüdlich aufpoppen, mit und ohne Ton.

 

Und an all dem dürfen unsere Mitmenschen auf „instagram“, „facebook“ und Co gerne teilhaben, cool, schon wieder 10 follower mehr, ich freue ich über deinen „like“.

 

Irgendwie scheint es auch, dass wir weniger Geduld haben. Bestellte Photos nicht mal mehr über Nacht, sondern direkt ausdrucken…und lieber über „prime“ bestellen, dann ist es nächsten Tag da und Serien können direkt nacheinander angeschaut werden, Lust auf „netflixen“ heut Abend?

 

Unsere Kinder und Jugendliche sind auch schneller geworden. Die Auffassungsgabe der jüngeren Generation war sicher schon immer schneller, als im fortgeschrittenen Alter. Kein Wunder, die Spiele, die heute online gespielt werden machen mich total schwindelig. Warum stehen da die Kids von heute drauf? Vermutlich, weil sie ein hohes Tempo und klare Regeln haben, schon wieder ein Level weiter…

 

Was im Übrigen im Coaching mit Jugendlichen eine gute Metapher ist, sie lernen mit der „Resonanzmethode“ ihr Gehirn in der Schule bei Klassenarbeiten und deren Vorbereitung wie einen Computer zu gebrauchen. Sie nutzen ihren persönlichen Lerncomputer mit den neuen Lernstrategien, entwickelt aus den neusten Erkenntnissen der Hirnforschung und schon sind wir mit unserem Resonanz Coaching wieder am Start bei den Kids.…

 

Heute können Lehrer und Dozenten die Begeisterung der Schüler und Studenten im Vergleich zur Handybedienung sehen. Soll heißen: je interessanter der Vortrag, desto weniger am Handy.

 

Es sind die begeisterten Lehrer, die ihren Schüler den Stoff im Unterrichtfach näherbringen und die Schüler mitreißen. „Storytelling“ auch in der Schule, das ist interessant.

 

Gilt im Übrigen auch für weitere Lebensbereiche, Treffen mit Freunden, Essen mit Familie, am Arbeitsplatz, Spielen, …

 

Gibt es tatsächlich einen Fluss mit G der Ganges heißt, lass uns „google“ fragen, oder „Siri,“ die kennt sich auch aus, sollte „Alexa“ nicht eh mitgehört haben….

 

Handypräsenz als Indikator für Lebensqualität und Beziehung zu mir und Anderen.

 

Finden wir in unserem Alltag eine volle Intensität, wenden wir uns dieser zu, Energie folgt er Aufmerksamkeit.

 

Vor einigen Wochen übrigens sah ich eine Gruppe von 8 Jugendlichen auf einer Mauer sitzend auf den Zug warten. Alle waren am Handy, bis auf ein Mädchen zwischendrin, sie las ein Buch…. Echt, ein Buch!

Am Liebsten hätte ich das ja fotographiert und direkt auf „instagram“ geteilt… aber laut DGSVO ist das ja nicht mehr so einfach …

 

Als Gandhi eines Tages von einem Elternpaar besucht wurde, um seinen Rat zu bekommen, wie sie ihr Kind motivieren könnten weniger Zucker zu essen, bat er sie in 3 Wochen wieder zu kommen. Verwundert kamen sie nach der Zeit zum erneuten Besuch und fragten Gandhi, weshalb sie 3 Wochen warten sollte. Daraufhin entgegnete er, dass er selbst erst einmal 3 Wochen auf Zucker verzichtet hat, um sie dann gut beraten zu können.

 

Nun, selbst komplett offline zu gehen, gelingt mir, um ehrlich zu sein, nur im Urlaub und am Sonntag, die anderen Tage bin ich online, in Kontakt mit Klienten, Kollegen, Kunden, per Messengerdienst, SMS, Email oder auch Telefon. Witzig im Übrigen, wie uns die Technik manchmal in die Hände spielt- zuhause habe ich keinen Handyempfang.

 

Die Kommunikation mit Hilfe der neuen Medien hat durchaus seine Vorteile:

 

Aber lasst uns auch hier erst einmal durchatmen und die Sache genau erfassen.

 

In Resonanz mit mir und Anderen erforschen, lehren und lernen wir am Institut Kutschera in unseren Ausbildungen, Trainings, Seminaren und im Einzelcoaching und ich glaube nicht, dass das online geht. (Der Artikel ist von 2018, Heute glaube ich das schon, denn Corona hat uns gelehrt, dass dies eben doch möglich ist.)

 

Wie die Gründerin der Methode Frau Dr. Gundl Kutschera es in ihrem Buch „Tanz zwischen Bewußt-sein & Unbewußt- sein“ (Jungfernmann Verlag) beschreibt, „gibt es verschiedene Wege, wie wir uns in Resonanz bringen können. Wir müssen lernen, wie wir all unsere fünf Sinne dafür nutzen können, dass sich unser physischer und psychischer Apparat alle Sinne gleich stark anerkennt und wir unsere Lebensqualität auf diese Weise steigern können.“

 

In unserer Resonanzgefühl kommen wir über unsere Sinne. Manche haben dies an der vergangenen BVPPT Tagung im November miterlebt. Über eine Trance mit Tiefenentspannung tauchen wir an unseren Kraftplatz, wo über unsere Sinne eine volle Erfahrung möglich wird.

 

Die wichtigsten Submodalitäten unserer Kraftquelle, wo wir im Unbewussten unser Resonanzgefühl, unsere ureigene Schwingung entdecken und von dort mit ins Bewusstsein nehmen, werden mit Adjektiven beschrieben: hell, bunt, weit, warm, summend, fließend, glitzernd, würzig, blumig, erdig, frei, weit, …

 

Um einen Coachee oder Gruppe dorthin zu führen braucht es eine Verbindung, Rapport, so dass ein Prozess in Gang gesetzt werden kann. Und natürlich das Kalibrieren, um mitzubekommen, wo die Menschen gerade sind und welche Wirkung eine Intervention, ein Wort, eine Gestik auf sie hat.

 

Unser Coaching mit der „Resonanzmethode“ via „Skype“ ist möglich, wenn eine echte Verbindung besteht. In meiner Praxis handhabe ich es so, dass wir zuerst eine reale Coachingstunde vereinbaren und später den Prozess per Telefon oder „Skype“ fortsetzen. Beispielsweise, weil der Coachee zu weit entfernt wohnt.

 

Dann sind zwischen realen Coachingsettings das ein oder andere Ferncoaching, um den Prozess weiter zu begleiten.

 

Beim Ferncoaching selbst ist das Kalibrieren, Pacing und Leading der Prozesse um einiges schwieriger und besser möglich, wenn bereits reale Coachingstunden stattgefunden haben. (Dies kann ich mittlerweile auch revidieren)

 

Ich persönlich bin ein Freund von „face to face“. Führen doch unsere Prozesse in die Tiefe. Blockaden, meist über einen langen Zeitraum bedient, werden mit Interventionen wie beispielsweise dem „Scheibenwischer“ oder Klopfübungen gelöst. Und dazu braucht es die volle Aufmerksamkeit unserer 3 Hauptsinne. Die Prozesse gehen auch schneller, da wir direkt intervenieren können. Bei „Skype“ gibt es oft eine Zeitverzögerung und Bild und Sprache sind nicht immer synchron. Da selbst in einem guten, inneren Zustand zu bleiben, ist auch eine Herausforderung.

 

Und ein Taschentuch, lässt sich schlecht durch den Bildschirm reichen, genauso wenig eine Umarmung, wenn sie gerade mal nötig ist.

 

Wirkliche Lösung von Blockaden und neue Strategieentwicklung gehen meiner Ansicht nach nur, wenn der Coachee tief in sein Gefühl einsteigt und wir als Coach diesen Prozess achtsam und liebevoll begleiten, dazu brauche ich in meiner Arbeit meine 3 Hauptsinne.

 

Nach den Coachingeinheiten setze ich gern wieder Handy oder Email ein, um mit dem Coachee zu kommunizieren, kurz anschreiben, um zu erfahren, wie das vorbreitete Gespräch gelaufen ist, der Heilungsprozess nach der OP verläuft, die Teammitglieder die neue Strategie umsetzen….

 

Ganz ehrlich, ohne meinen mentalen Lerncomputer aus der Kinder-Jugend Coach Ausbildung wäre ich ganz schön aufgeschmissen, die Balance zwischen Beruf und Privat so hinzubekommen, dass ich mit meiner Aufmerksamkeit psychisch genau dort bin, wo mein physischer Körper ist. „Quality time“ ist es doch, was wir uns alle wünschen und die geht eben nur „in echt“, „in time“ und im „flow“, um mit allen Sinnen zu genießen.

 

Im Übrigen habe ich im eben geschrieben Text Autokorrektur angewandt, einige Passagen mehrmals verändert, gelöscht und kopiert, im Netz analysiert und festgestellt, dass die verwendeten Wörter und Leerzeichen ungefähr der Vorgabe entsprechen… Danke Zeitgeist!

 

PS: unbezahlte Werbung wegen Markennennung

 

Claudia Lichtenberg, 1969,

Lehrtrainerin Institut Kutschera, Gesundheits-, Kinder-Jugend-, Systemcoach, Lebens – und Sozialberaterin, Lehrbeauftragte Steinbeis Akademie

 

Meine Counceling 4.0.Statements in Kurzform:

Datenschutz: ist wichtig… ein Glück, dass einige unserer  Teilnehmer/ Innen gerne Gruppenphotos posten, ist eine schöne Werbung und die ist nicht zu unterschätzen…

Digital: spart Papier und Gepäck… und wenn der Kurs durch besondere Bedürfnisse und Themen der Teilnehmer umgestellt wird, habe ich alle Folie und Unterlagen dabei.

Mailing: spart manche Endlosschleife am Telefon, kann auch Zeit fressen, wenn Termine über mehrere Mails verabredet werden.

E Learning: finde ich langweilig

Zoom/ Video: hilft konstruktiv über lange Distanzen zusammenzuarbeiten, Jogginghose und Hausschuhe unter der ordentlichen Bluse geht…

Telefoncounceling: mache ich lieber, wenn ich den Menschen am anderen Ende schon einmal getroffen habe, dann kann ich an seiner Stimme kalibrieren, wie der Prozess läuft. Natürlich höre ich umso besser, wenn ich meine Augen dabei schließe.

Flexibilität: Termine können über doodle und Co schnell abgestimmt und verändert werden.

Zeitgeist: mit Rauchzeichen war die Kommunikation noch missverständlicher, ich geh mit der Zeit und manchmal im modifizierten Tempo, „slow motion“

Regionalität: wer nah bei mir wohnt, kommt sowieso in die Praxis, weil es dort so gemütlich ist

Ökologie: Skype Coaching spart Benzinkosten, und im nächsten Jahr fahre ich öfter mit dem Fahrrad in die Praxis

Qualität: ist finde ich am höchsten im „face to face“ setting

Mit allen Sinnen: eine volle Erfahrung, … und es gibt auch Tee und Kaffee, wer mag in meiner Coachingpraxis

Körper Geist: und Seele in Resonanz für ganzheitliche Gesundheit und Lebensqualität in allen 5 Rollen beruflich und privat

Rechtslage: nicht immer eindeutig und manchmal mühsam

Kontakt: am liebsten „in echt“

Veröffentlicht von Claudia Lichtenberg

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